Ein großes DANKESCHÖN

…an die vielen Besucherinnen und Besucher unserer Freilichtspiele an drei Abenden, an einem außergewöhnlichen Platz, mit einer besonderen Atmosphäre. 1250 Jahre Wolterdinger Geschichte wurde lebendig!

Die Idee dazu, sowie Drehbuch, Regie und Moderation lag in der Verantwortung von Hubert Mauz. Er hat für unser Wolterdingen etwas Außergewöhnliches geschaffen. Die Spielfreude der vielen Wolterdinger Akteure bleibt in dankbarer Erinnerung: Gleich zu Beginn die temperamentvollen und schlitzohrigen Italiener, Peter Welte und Markus Schrenk, entdeckten – ohne es zu wissen – eine Sensation, nämlich die aus der Keltenzeit stammenden wertvollen Doppelspitzbarren. Auch der Schmied (Hannes Heizelmann) erkannte das Alter der Barren nicht. Die beiden Italiener behielten gleich ein paar für sich und gaben nicht alle ihrem Chef alias Michael Doser. Gäste aus Bräunlingen, nämlich Ursula Gehringer und Eckard Zundel, stellten die Lebenswelt zur Römer- und Allemannenzeit  dar und waren von echten Römern kaum zu unterscheiden. Dass es bei der „Geburtsstunde Wolterdingens“ im Kloster Sankt Gallen nicht immer ernst und „nüchtern“ zuging, zeigte der Ortschaftsrat unter der Leitung von Armin Maier. „Fischer“ Martin Weninger, verkaufte, unbeeindruckt von der Obrigkeit, sowohl Fische als auch Biber an die Geistlichkeit, denn „in der Fastenzeit sind die Biber ja auch Fische“. Sie schwimmen im Wasser… 

Walter Köhler brachte alle mit Gitarre und Gesang zum Schmunzeln und berührte besonders mit seinem „Bregtälerlied“ in der phantastisch von den Stoaklopfern nachbebauten Bregtalbahn. Die Landjugend erweckte auf wunderbare Weise den „Spatzenwinkel“ zum Leben und die Schwimmsportfreunde sowie der 10-Jährige Pius Dagn die unvergessliche Badmühle. Auf einer großartigen „Bühne“ wurde das Problem der Körperpflege zu der damaligen Zeit mit viel Witz und Liebe zum Detail zum Besten gegeben.  Der Bauernkrieg mit der spektakulären Erstürmung der Burg Zindelstein durch den Narrenverein Immerfroh, das Interview mit dem Köhler Michael Käfer an einem originalgetreuen Köhlerofen, in dem Holzkohle hergestellt wurde, sowie mit dem Harzer Andreas Jägle, ließ erahnen, wie lebendig es in Wolterdingen und seiner speziellen Region zuging. Und wer denkt heute denn noch an die Beerlewiebli – auch das interessant durch Wolterdinger sowie Allmendshofer Frauen dargestellt.

Aufmerksamkeit bekamen auch die motorisierten historischen Unikate, die auf unterschiedlichen Wegen nach Wolterdingen kamen. Wir können stolz sein, dass deren Besitzer mit viel Geschick, Geduld und Geld, diese Raritäten restauriert haben, was Michael Käfer kurzweilig errläuterte. Auch die folgende Szene gehört zu unserer Geschichte: Der Bombenangriff im Februar 1945, der viele Häuser und die Kirche zerstörte und Bürgerinnen und Bürger tötete. Eine Gruppe Kinder und Erwachsene unter der Leitung von Yvonne Held lasen in respektvollem Erinnern die Namen der Opfer vor. Ein ganz besonderer Moment, der dann durch eine Arie von Händel, stimmungsvoll gesungen durch unseren besonderen Gast, die Opern- und Konzertsängerin Ilona Nymoen, geb. Hennemann.

Die Tanzgruppe des Immerfroh erinnerte in einer gelungenen Darstellung an die vielen Frauen der Nachkriegszeit, die einen wesentlichen Anteil am Wiederaufbau Deutschlands hatten, auch in Wolterdingen. Sein Talent als Sänger und Schauspieler in einer Szene mit Stefan Zwick und Patrick Dagne zeigte uns der Schauspieler Nico König ebenso wie in der letzten Szene der Freilichtspiele: Zusammen mit Axel Ruf „philosophierten“ und klagten sie über den Untergang als Glasbläser. Dabei wollte Wolterdingen doch mit seiner eigenen Glasfabrik die Zukunft bestimmen.  

Harry Waschek, Heiko Bahls und sein Sohn Jonas Vogelbacher kümmerten sich um eine reibungslose Technik, ohne die ein solches Format nicht möglich ist. Anita Reichart oblag die Berichterstattung für die Zeitung schon vom ersten Tag des Jubiläumsjahres an. Und wir freuen uns schon auf den Zusammenschnitt der Filmaufnahmen durch Eric Köhler!         

Ein unvergesslicher Abend! Danke an alle Beteiligten!

von Christina Suppanz, Bilder Anita Reichart

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