Der Nischenheilige

Jahrelang, seit 1858 bis in die 70-er Jahre, stand er in einer Nische des Pfarrhauses. Er trotzte Wind und Wetter. Wurde kaum beachtet, bis er in der Versenkung verschwand und verstaubte. Noch erinnert die roh zugemauerte Nische an seinen ehemaligen Aussichtsplatz über die Kirchgänger. Es brauchte erst wieder ein Jubiläum, damit er den spirituellen Geist…

Beeindruckende Darstellungen der Ortshistorie.

Von Anita Reichart Ein weiteres Mal muss man sagen: Der größte Donaueschinger Stadtteil steht in seinem 1250. Jubiläumsjahr auf der Sonnenseite des Lebens. Dies bewies auch die jüngste Ausstellung „Wolterdingen in 50 Sachen“, welche sechs Wochen in den Fürstlich Fürstenbergischen Sammlungen Donaueschingen zu bestaunen war. Sie wurde von Heimathistoriker Hubert Mauz, in Zusammenarbeit mit dem…

Die ältesten Wolterdinger sind zurück

Seit kurzem sind zwei Sachen der Heimatgemarkung zurückgekehrt. Vor weit über 3000 Jahren haben Bewohner in der Bronzezeit mit diesen Fundobjekten Holz bearbeitet, Katen gebaut, Bäume gefällt, Brennholz und Kohlenmeiler Holz gespalten. Es sind Bronze Lappenbeile: Äxte die aus Bronze, einer Legierung aus Kupfer und Zinn, hergestellt werden. Lappenbeil deshalb, weil an der geschmiedeten Bronze-Platine…

Das Rätsel ist gelöst!

Fulgurit oder Blitzröhre * Vielleicht ist dieses ganz neue Objekt in den FF Sammlungen „Wolterdingen in 50 Sachen“ 1000 Jahre alt, vielleicht 20 000 Jahre oder noch viel älter. Denn es ist aus dem fast unvergänglichen Glas. Es ist nämlich Naturglas. Die zweite Form von natürlichem Glas neben Obsidian. Se ipse sculpsit. Schon das von…

Kalvattern mit Harz

„Des hät wiedermol schwer g’harzet“. Ein Spruch der allmählich aus dem alemannischen Sprachgebrauch verschwindet. Er bedeutet soviel wie, es ist Sand im Getriebe, es läuft unrund, es klemmt, es klebt. Begriffe und Synonyme aus Handwerk, Gewerbe, Bauernwesen verschwinden leise und unaufhaltsam. Fragt mal nach Stechuhr, Gatter, Zabis, Schöchle, Heuliecher, Wendhocke, Schwigger, Prellstoe oder Separator. Gut…

Die Reise eines Schwergewichtes vom Hallenberg zum Jägerbergle

Wie und warum kommt ein Hallenberger Buntsandstein Monolith ans Jägerbergle, vor die FF Sammlungen? Weil zur 1250 Jahrfeier von Wolterdingen ein grosses Urbarium, eine Grundbuchkarte, von 1790 im FF Archiv gefunden wurde. In diesem ist eine Diechel Leitung von den Enslenquellen bis auf den Kirchbühl eingezeichnet. Von dort verteilte sich die Druckleitung. Das geschah seit…

Oberschlächtig, Unterschlächtig: Das Wassergewicht machts

Im Durchschnitt fließen 5 cbm/sec. Bregwasser durch Wolterdingen. Die wollen unbedingt ins Schwarze Meer plumpsen. Wenn diese 5 Tonnen die 680 Höhenmeter wie in einem Superwasserfall fallen würden, könnte man mit dieser Energie aus Wasserkraft locker viele Tausend Haushalte versorgen. Deshalb heisst diese Energie wissenschaftlich Lageenergie, weil das Wassergewicht seine Lage von oben nach unten…

Der Wolterdinger Suezkanal

Das Untere Bregtal ist beidseits von riesigen Waldgebiete geradezu umzingelt. Der eigentlich enorme Holzreichtum war für die Waldbesitzer aber kaum gewinnbringend verwertbar. Zwar war die intensive Köhlerei, im Bregtal qualmten vielerorts ständig Kohlenmeiler, eine grosse Gewichtsreduzierung beim Holzabtransport ohne Verlust an Energiegehalt . Das war das eine geniale Gewerbe für die Vermarktung des Holzes, die…

772 oder 775 – das Rätsel ist gelöst

Bis vor fünf Jahren gingen alle davon aus, dass der Ort im Jahr 772 erstmals erwähnt wurde, doch der Kreisarchivar Clemens Joos entdeckte im Laufe seiner Recherchen im Vorfeld des Jubiläums Interessantes: Der größte Donaueschinger Stadtteil kann erst in diesem Jahr sein Jubiläum feiern. Der Grund: Die Urkunde mit der erstmaligen Nennung Wolterdingens wird von…

Beerliwieber und Sepples Geheimnis 

Bis in die 60-er Jahre waren die Halden, Döbel und Hochflächen des Unteren Bregtales wichtig für den Lebensunterhalt der Bevölkerung. Sobald die Heidelbeeren, Preiselbeeren und Himbeeren reif waren durchstreifen  ganze Familienverbände den Hallenberg, das Oberholz, den Pfarrwald und den Ross- Schmelz- und Wilddobel. Ausgestattet mit z’Nieni  im Rucksäckle, Eimern, Milchkannen, Riffeln und Weidenkörben, schwärmte die…